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Tunguska in Sibirien - Was geschah am 30.06.1908?
Die Nuklear HypotheseEin Ausflug in die GegenwartStell Dir ganz einfach mal vor es ist Sommer. Du sitzt auf einer Wiese, über Dir trällern die Lerchen und der Himmel ist strahlend blau. Die über Dich hinwegziehenden Jets und deren Kondensstreifen nimmst Du nicht war, sie sind einfach allgegenwärtig und nichts Besonderes. Plötzlich ein Greller Blitz, augenblicklich sind Deine Wimpern versengt und Dein Hemd fängt an zu brennen. In dem Moment wo Du beginnst die Flämmchen auszudrücken werden Deine Ohren von einem ungeheuren Knall betäubt, eine Druckwelle erfasst Dich und schleudert Dich zwanzig Meter durch die Luft. Du kommst wieder zu Dir und siehst da wo der Blitz herkam eine riesige pilzförmige Wolke in den Himmel wachsen. Was Denkst Du was das grad eben gewesen sein könnte? Hier eine kleine Hilfestellung:
Ich selbst habe viele Kollegen und Bekannte dazu gebeten sich in eine solche Situation zu begeben, beziehungsweise hineinzudenken. Nicht einem Einzigen ist es in den Sinn gekommen dass ein außerirdisches Raumschiff explodiert ist. Stets war die Antwort eindeutig: "D - natürlich war das eine Atombombe!". Die oben geschilderte Situation ist nicht von mir erfunden. Am 30. Juni 1908 (um die Junihälfte - nach dem alten Kalender) hat sich eine solche Explosion in der sibirischen Taiga, in der Tunguska ereignet. Es gibt zahlreiche Augenzeugenberichte die genau das berichten was Du gerade eben gedanklich durchgespielt hast: Blitz - Knall - Druckwelle - Dreckwolke. Dieselben Bekannten, Kollegen u.a. können sich jedoch mit dem Gedanken, dass im Jahre 1908 eine atomare Explosion über der Taiga efolgte, nicht anfreunden. "Allgemein bekannt" ist dass die erste nukleare Explosion auf dieser Erde in den vierziger Jahren stattgefunden hat. Die Situation ist hilflosDu hast gerade eben gedanklich das Ereignis Atombombe durchgespielt. Nicht ein einziges Mal ist es Dir in den Sinn gekommen, dass da ein außerirdisches Raumschiff explodiert ist. Aber wenn Du Dich in genau dieselbe Situatuion begibst mit der Bedingung: das Jahr ist 1908, ja dann ist es plötzlich keine Atomexplosion mehr, dann war es ein Asteroid, ein Komet, ein außerirdisches Raumschiff, sonst irgendwas! Aber wohl kaum eine Atombombe! Seltsame Logik! Tatsache ist:
Die Sache mit dem außerirdischen Raumschiff37 Jahre nach dieser Katastrophe, im Jahre 1945 gab es die ersten Atomwaffentests und es fielen die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki. Ein russischer Oberst, Alxander Petrowitsch Kasanzew verglich die Explosionen der Bomben mit dem Tunguska Ereignis. Und er stellte erstaunlich viele Gemeinsamkeiten fest. Doch wie sollte er damit an die Öffentlichkeit treten! Eine nukleare Explosion im Jahre 1908!? Undenkbar! Als Schriftsteller von Utopischen Romanen hatte sich Kasanzew bereits einen Namen gemacht. Die Idee zu einem neuen Buch gebar er 1945. "Die Explosion" hieß dieses Werk und ist eine wissenschaftlich-phantastische Erzählung der Geschichte eines atomgetriebenen außerirdischen Raumschiffes, welches beim Landeanflug auf die Erde havarierte und so diese Katastrophe erzeugte. Eigentlich wollte Kasanzew mit seinem Werklein die Leser lediglich zum Nachdenken und zum Forschen anregen. Zweifelhaft, dass ihm das gelungen ist! Eines hat er zumindest erreicht: Wo immer auch heute über das Tunguska Ereignis gesprochen wird - stets ist in diesem Zusammenhang von außerirdischen Raumschiffen oder UFO's die Rede. Die Nukleartheorie von A. W. SolotowEs gibt über 100 Theorien zum Tunguska Ereignis. Jede Theorie ist in sich sehr widersprüchlich und kann das Geschehene nur zum Teil erklären. Einige Theorien konnten bereits am Anfang und im Verlauf der "Tunguska Forschung" verworfen werden. Die Nuklearhypothese hingegen erklärt das Ereignis von 1908 vollständig.Fakten und Zahlen der Nukleartheorie im ÜberblickDie Fallrichtung der BäumeAuch wenn nicht ganz ein Kreis, eindeutig ist, dass die Fallrichtung der Bäume konzentrisch ist, in einem Umkreis von 50 km und mehr. Die Explosion erfolgte in der Luft, es gib keinen Krater. Demzufolge kann auch nicht von einem Impact die Rede sein. Bereits nach den ersten Expeditionen in das Tunguska Gebiet kam Solotow zu der Schlussfolgerung, dass die Fluggeschwindigkeit des Tunguska Körpers in der Erdatmosphäre relativ gering war. Dabei war die ballistische Welle im Moment der Explosion unbedeutend. Interessant ist auch, dass die Beobachter der Katastrophe gleichzeitig den Flugkörper sahen und die von ihm ausgehenden Schalleffekte hörten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Geschwindigkeit nicht wesentlich größer als die Schallgeschwindigkeit (0,3 km/s) ist. Die Analyse der Karte des umgebrochenen Waldes beweist, dass der Tunguska Körper nur durch die innere Energie des Körpers selbst, durch chemische oder durch Kern Energie explodiert sein konnte. Eine Explosion durch kinetische Energie ist ausgeschlossen. Lichtblitz und energetische BetrachtungenDie Gesamtenergie betrug nach Solotow (4 +- 2) * 1023 erg. Es wurden Strahlenverbrennungen an den Bäumen gefunden, was nur für Kernexplosionen charakteristisch ist: Noch in einer Entfernung von 18 km vom Epizentrum entdeckte Solotow Bäume die sich aufgrund der Lichtstrahlung entzündet hatten. Derartiges kann nur geschehen, wenn eine Strahlungsdichte von 250 bis 420 J/m2 gegeben ist. Somit beträgt die Strahlungsenergie der Explosion 1,5 * 1023 erg. Dieser Wert wurde auch aufgrund weiterer Fälle von Verbrennungen bestätigt und kann sogar nach oben hin bis 2,8 * 1023 erg korrigiert werden. Die bei der Katastrophe geschätzten aufgetretenen Temperaturen von einigen Dutzend Millionen Grad, die Art und Weise der Verbrennungen durch Strahlung ist nur für atomare Explosionen charakteristisch. Solotow schlußfolgert dass der Anteil der der Lichtenergie an der Gesamtenergie ca. 30% beträgt. Damit schließt diese Berechnung die Hypothese von einer chemischen Energiequelle aus. Druckwelle und der Verlauf der SchwingungenDie im vorhergegangenen Abschnitt getroffene Feststellung konnte anhand der Mikrobarogramm Analyse des Tunguska Körpers weiter untermauert werden.Hinweis auf Quelle: Grafik 4, Seite 131(Grafikteil), die Grafik zeigt Mikrobarogramme einer chemischen Explosion, einer Kernexplosion und ein Mikrobarogramm des Tunguskaereignisses. Die Ähnlichkeit der beiden letzten Mikrobarogramme ist verblüffend. Solotow kommt zu dem Schluss, dass die Explosion nach den Gesetzen der sogenannten punktförmigen Explosion erfolgte und bei geringerem Volumen eine große Energiekonzentration besaß. Wenn die Energiedichte mit 1018 erg/g und die Gesamtenergie mit 4 * 1023 erg bekannt sind, so kann die Materiemenge auf 400 bis 500 kg geschätzt werden. Elektromagnetischer ImpulsBei einer atomaren Explosion verändert sich die Leitfähigkeit der Atmosphäre, das Magnetfeld der Erde wird angeregt: der geomagnetische Effekt. Der geomagnetische Effekt der Tunguska Katastrophe wurde 1959 von den Tomsker Wissenschaftlern G.F. Plechanow, A.F. Kowalewski, W.K. Shurawljow und N.W. Wassiljew entdeckt. Eine im Jahre 1908 stattgefundene Anregung des Magnetfeldes der Erde mit Magnetsturm ist somit nachgewiesen. Leuchterscheinungen nach der ExplosionIn der dem 30. Juni 1908 folgenden Nacht wurden von Sibirien ausgehend bis nach Westeuropa ungewöhnliche Leuchterscheinungen am Himmel beobachtet. In Kostroma war es beispielsweise so hell, dass das Kleingedruckte einer Zeitung problemlos in dieser einen Nacht gelesen werden konnte. Andererseits lösen "Atomare Höhendetonationen" künstliche Polarlichter aus (Zeitschrift "Priroda" 8/1962, Artikel von Prof. Ja.L. Alpert). Ungewöhnliches Pflanzenwachstum1958 wurde im Zuge der Expedition von K.P. Florenski im Epizentrum ein anomales Wachstum aller Pflanzen festgestellt. Hier ein Vergleich des Holzbestandes ausgewählter Gebiete:
Ungewöhnliches Pflanzenwachstum wurde auch nach dem Bombenabwurf in Hiroshima beobachtet. RadioaktivitätSolotow stellte anhand der Jahresringe an Bäumen einen Anstieg der Radioaktivität für die Jahre 1908 und 1945 fest. Überaschend erschien in der englischen Zeitschrift "Nature" 1965 ein Artikel von drei amerikanischen Wissenschaftlern W. Libby, C. Cohen und K. Atlorey, in dem mitgeteilt wird, dass in der Schicht von 1909 bei zwei Bäumen, die 800 km voneinander standen ein 1% höherer Gehalt an radioaktiven Kohlenstoff C14 festgestellt wurde. Hinweis auf Quelle: Grafik 5, Seite 131(Grafikteil), Verteilung zur mittleren Intensität der Betastrahlung an Holzproben aus dem Tunguska Gebiet in Abhängigkeit von der Zeitdauer in Jahren vor und nach der Katastrophe. Ein sprunghafter Anstieg ab 1900 ist auch für den Laien sehr deutlich erkennbar. Zusammenfassung der ermittelten Erkenntnisse und Zahlen
Persönliche AnmerkungenDas Atombomben Szenario habe ich ganz bewusst an den Anfang meines Artikels gesetzt, weil dieses die Hilflosigkeit der bisherigen Erklärungen des Tunguska Rätsels am Besten darstellt. Das Tunguska Ereignis ist eines der größten ungelösten Rätsel auf dieser Erde. Im weiteren Verlauf meines Artikels konzentrierte ich mich auf die Nuklearhypothese von Solotow weil es die einzigste Hypothese ist welche das Tunguska Ereignis plausibel zu erklären vermag. Den an weiteren Details Interessierten möchte ich an unten genanntes Buch von Felix Siegel verweisen, weitere Quellenangaben siehe dort. Bei der Erstellung des vorliegenden Artikels bediente ich mich der Technik des Exzerpieren, dass heißt, ich habe aus unten genannter Quelle das Wichtigste zur Nuklearhypothese exzerpiert ohne dabei den Text zu kopieren. Die in Siegels Buch dargestellten Fakten sprechen für sich. Nicht nur die Aussagen von Augenzeugen, nein auch Fakten und Zahlen belegen, dass es eine nukleare Explosion war welche im Jahre 1908 über der Tunkuska in der sibirischen Taiga stattfand. Hervorragende russische Wissenschaftler, an der Spitze Solotow haben mit der Nuklearhypothese eine Theorie geschaffen welche das Tunguska Ereignis im Gegensatz zu anderen Hypothesen vollständig erklärt. Als Urheber der Theorie dass 1908 ein atomgetriebenes außerirdisches Raumschiff explodierte sehe ich den Herrn Kasanzew mit seinem Utopischen Roman "Die Explosion". Gegenüber der Hypothese von A. P. Kasanzew bezüglich der Havarie eines außerirdischen Raumschiffes über der Taiga war der Geophysiker A. W. Solotow sehr abweisend eingestellt (so Felix Siegel). In diesem Zusammenhang möche ich auf den Umstand hinweisen dass eine Antwort auf die Frage "Kam der Tunguska Körper überhaupt aus dem Kosmos?" absolut noch aussteht. Das Tunguska Ereignis von 1908 war in keinster Weise ein lokales Event sondern eine globale Katastrophe. Aus diesem Grunde sind für die Aufklärung dieser Explosion nicht nur russische Forscher gefragt sondern Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Tatsache ist, dass es seit der Nuklear - Theorie welche von Solotow u.a. führenden russischen Wissenschaftlern aufgestellt wurde, die im Jahre 1975 ihr dreißigjähriges Bestehen "feierte", bis heute (2001) keine weitere Theorie gibt welche das damalige Geschehen in seiner Gesamtheit plausibel zu erklären vermag. Was der Tunguska Körper letztendlich wirklich war, kann nur geklärt werden wenn ideologische Barrieren völlig abgebaut sind, wenn sich Wissenschaft und Forschung frei von jeglicher Philosophie entfalten kann. "Die Forschungen am Tunguska-Phänomen sind noch nicht abgeschlossen. Aber das bedeutet durchaus nicht, dass wir heute ebenso weit von der Wahrheit entfernt sind wie vor Jahrzehnten. Die den zweifelsfrei festgestellten Fakten nicht entsprechenden Hypothesen wurden verworfen. Und heute muss jede auf eine Erklärung der Erscheinung Anspruch erhebende Vermutung unbedingt auch das berücksichtigen, was zweifelsfrei bekannt ist."
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