Bild: Die Raumsonde Rosetta soll Fotos von dem Asteroiden Lutetia machen.
Rosetta trifft Lutetia - so lautet das Rendez-vous des Tages. Bei der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA will man am Samstagabend gemütlich zusammensitzen, Fußball schauen und auf die ersten Fotos warten, die die Kometensonde Rosetta schicken soll.
Es ist eine praktische Sache nach dem ersten Date: Man schickt Bilder an Freunde, damit sie zumindest über das Aussehen des Unbekannten ihre Meinung abgeben können. So ähnlich ist das jetzt auch, nur dass ESA-Wissenschaftler auf die Bilder warten. Vor sechs Jahren haben sie die Kometensonde Rosetta auf die Reise geschickt. Doch das Date mit dem Asteroiden Lutetia ist eher ein Zufallstreffen auf dem Weg zum eigentlichen Rendez-vous mit dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko.
Den wird Rosetta aber erst in vier Jahren kennen lernen und nun ist erstmal Lutetia dran. Auch wird das Treffen mit 67P/Tschurjumow-Gerasimenko etwas anders aussehen. Bei dem Kometen wird Rosetta ganze 18 Monate verweilen und ihn von allen Seiten ablichten. Außerdem kommt es auch zu einem persönlichen Besuch: Die Sonde wird ein Landegerät auf dem Kometen absetzen, um mehr über ihn und damit die ältesten Teile unseres Sonnensystems zu erfahren.
Erst Fußball, dann Bilder von Lutetia
Dagegen ist die Begnung mit dem Asteroiden Lutetia platonisch. Nur auf 3.200 Kilometer wird sich Rosetta dem Asteroiden nähern und rund zwei Stunden bleiben. In der Zeit erhoffen sich die Wissenschaftler der ESA bisher nie dagewesene Aufnahmen eines Asteroiden. Die ersten Bilder sollen sofort an die Erde gesendet werden und gegen 23 Uhr, direkt nach Fußballspiel und Grillparty, will die ESA in Darmstadt die Bilder ausgesuchten Gästen vorstellen.
Dass Rosetta nicht näher an Lutetia heranfliegt hat einen Grund: Man will Aufnahmen von dem ganzen Asteroiden haben und da davon ausgegangen wird, dass Lutetia einen Durchmesser von rund 134 Kilometern hat, könnte Rosetta sonst keine Totalaufnahmen schicken.
Typenfrage unter Asteroiden
Auch wenn Lutetia nur ein kleiner Zwischenstopp ist, so ist es doch kein unbedeutender. Der Besuch könnte zu einer neuen Klassifizierung unter den Asteroiden führen. Bisher geht man davon aus, dass Lutetia ein C-Typ ist. Das wäre ein einfacher Typ, der aus Kohlestoffverbindungen besteht. Sollte sich aber herausstellen, dass Lutetia Metalle auf der Oberfläche hat, dann wäre der Asteroid ein M-Typ und ein echter Volltreffer zugleich. Unter den Asteroiden gibt es durchaus solche M-Typen, aber nach Ansicht von Wissenschafltern sind sie immer Teil eines größeren metallischen Kerns eines Asteroiden, der einfach in seine Einzelteile zerfallen ist. Einen C-Typen mit metallreichem Anteil auf der Oberfläche gibt es per Definition bisher nicht - ein Umdenken und eine neue Klassifizierung wäre daher notwendig.
Rosetta wird der Typ egal sein. Die Raumsonde wird ihre Aufgabe erledigen und sich dann auf den Weg zu ihrem wirklich großen Rendez-vous machen.
Eilmeldung: Raumsonde trifft auf Asteroiden zwischen Mars und Jupiter
Auf ihrem Flug durch das Weltall trifft die europäische Raumsonde Rosetta heute auf den Asteroiden Lutetia. Auf etwa 3200 Kilometer soll sich Rosetta nach Angaben der Europäische Raumfahrtbehörde ESA in Paris der Oberfläche des Asteroiden nähern, der zwischen Mars und Jupiter angesiedelt ist. Bei dem rund zweistündigen Überflug soll Rosetta Fotos von Lutetia mit ihren rund hundert Kilometern Durchmesser machen.
Auch die Beschaffenheit des Asteroiden, etwa das Vorkommen von Metall, interessiert die Forscher, die auf Erkenntnisse zur Entstehung der Planeten in unserem Sonnensystem hoffen. Rosetta war im März 2004 gestartet, 2014 soll sie den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko im äußeren Sonnensystem erreichen.
Im Fokus
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2050, aber auch darüber hinaus...
Es geht dabei um neue Technologien,
die Raumfahrt, soziale Gerechtigkeit, Politischen Wandel, Arbeit und
Bildung im neuen Jahrtausend usw. - Wie erreichen wir eine globale "Wir-Gesellschaft"
an der jeder Mensch (egal welcher sozialen oder ethnischen herkunft)
gleichberechtigt teilhaben kann? Was können wir tun um die Erde
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