Vor rund 3,5 Milliarden Jahren war mehr als ein Drittel der Mars-Oberfläche von einem riesigen Meer bedeckt: Nach einer Studie reichte das Wasser somit aus, um Leben auf dem Planeten zu ermöglichen.
Schon frühere Studien wiesen darauf hin, dass der Mars früher einmal über genügend Wasser für ein potenziell lebensfreundliches Klima verfügt haben muss, doch blieben stets Zweifel. Zum ersten Mal aber sammelten die Wissenschaftler Gaetano Di Achille und Brian Hynek von der Universität von Colorado in Boulder alle dazu relevanten Daten über die Mars-Oberfläche, speisten sie in ein einziges Computer-Modell und erbrachten somit den Beweis.
Laut ihrer in dem Fachmagazin "Nature Geoscience" veröffentlichten Studie fanden sie unter anderem Hinweise auf nicht weniger als 52 verschiedene Fluss-Deltas. Mindestens die Hälfte von ihnen ist demnach so beschaffen, dass sie die Grenze eines Meeres von der Größe des Atlantischen Ozeans markieren könnten. Nach den Berechnungen der Forscher enthielt dieses Meer rund 124 Millionen Kubik-Kilometer Wasser und bedeckte 36 Prozent der Mars-Oberfläche.
In einer weiteren, im "Journal of Geophysical Research" veröffentlichten Studie katalogisierten Hynek und seine Kollegen nicht weniger als 40.000 Flusstäler auf dem Mars - vier Mal mehr als bisher angenommen. Nach Angaben Hyneks reicht die Menge für einen Wasserkreislauf mit Verdunstung und Niederschlag aus. Damit sei eine wichtige Bedingung für das Entstehen von Einzellern erfüllt. Dennoch lasse sein Modell eine Reihe wichtiger Fragen unbeantwortet, erklärte Hynek weiter: "Eine der Hauptfragen lautet, wo ist das ganze Wasser auf dem Mars geblieben?"