Mitgliederaktivitäten |
HRR | T. | Zeittafel | Interregnum (*) tr.imperii (*) | Städte | Hanse | Dombau | Unis | Bürger | Recht ... |
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rezeption des römischen RechtsMit der Rezeption des römischen Rechts ist die Beeinflussung der durch Gewohnheits- (consuetudo) und Partikularrecht zergliederten Rechtslandschaft im Alten Reich durch das römisch-kanonische Recht gemeint. Diese geschah, gerade im Alten Reich, sehr intensiv und in mehreren Phasen. Selbst im 19. Jahrhundert, nach dem Untergang des Reiches, kam es durch die Pandektenwissenschaft zu einer weiteren „Rezeptionswelle“, die die Entstehung des BGB in Deutschland maßgeblich beeinflusste. Wichtige Wegbegleiter der Rezeption sind vor allem eine Verwissenschaftlichung des Rechtswesens sowie die Bestrebung, Rechtssätze und Thesen niederzuschreiben. Früh- und SpätphaseDie Rezeption des römischen Rechtes hat ihren Ursprung in der Wiederentdeckung des römischen Rechts an den Fakultäten von Pavia undBologna im 11. Jahrhundert. Insbesondere der Bologneser Rechtsunterricht auf Grundlage der antiken Quellen, den wahrscheinlich Irnerius einführte, muss in diesem Zusammenhang Erwähnung finden, kann er doch als Geburtsstunde fachjuristischer Ausbildung im späten Mittelalter gelten. Hierbei sind mit dem römischem Recht die Texte des Codex Iustinianus, später dann auch des decretum gratiani (und des corpus iuris canonici) gemeint. Die Entdeckung eines Textes der beinahe in Vergessenheit geratenen Digesten (Littera Florentina) um 1070 gab den Anstoß zu einer Rechtswissenschaft, die sich wieder mit dem römischen Recht beschäftigte. Im Rahmen dieser Wiederentdeckung etablierte sich die Rechtswissenschaft als ein gelehrter Zweig der Scholastik, später dann als eigenständige Wissenschaft. Sie wird in die Stadien der Früh- und der Spätrezeption eingeteilt. In der Frührezeption waren es vor allem die Klöster und geistlichen Gerichte, die Träger der Rezeption waren. Der Grund hierfür ist in den juristisch ausgebildeten Geistlichen zu sehen, die den Gerichten oder Klöstern vorstanden. Später besetzten in Italien ausgebildete Juristen immer häufiger Verwaltungs- und Rechtsprechungspositionen in den Ländern Europas und des Heiligen Römischen Reiches und konnten somit die dort anzufindenden juristischen Laien langsam ersetzen. Ab dem 14. Jahrhundert können die neu gegründeten Universitäten als bedeutendster Träger der Spätrezeption angesehen werden. An diesen wurde nach der Gründungswelle Mitte des 14. Jahrhunderts sowohl das justitianische (römische), als auch das kanonische Recht gelehrt. Die Neugründung von Universitäten unterstützte die Ausbreitung des Rechtsunterrichts, so auch im Reich: Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386). Die hier ausgebildeten Juristen arbeiteten in den Verwaltungen des Reiches und der Territorien als Richter oder Rechtswissenschaftler. Trotzdem kann, durch die Gleichartigkeit der Rechtsquellen, von einer einheitlichen Juristenausbildung in Europa gesprochen werden. Diese erste Phase der Rezeption wird mit der Begründung des Reichskammergerichtes 1495 als beendet angesehen. Glossatoren, Postglossatoren, KonsilitorenDie erste eingehende Beschäftigung mit dem römischen Recht wurde 12. Jahrhundert von den Rechtsgelehrten in Bologna und Pavia in Form einer Kommentierung der Texte des corpus iuris civilis erreicht. Hierbei wurden den ursprünglichen Texten Anmerkungen auf den entsprechenden Seiten hinzugefügt (Glossen). Man spricht daher auch von der Glossatorenzeit. (Gleiches gilt für die Bearbeitung des decretum gratiani oder Corpus iuris canonici). In diesem Zusammenhang ist Irnerius, der als Jurist an der Rechtsschule von Bologna tätig war (bis 1125), und der wahrscheinlich als erster mit der Kommentierung des corpus iuris begann, zu nennen. Die Bedeutung dieser Glossatoren liegt vor allem in ihrer Vorarbeit zum ius commune. Aber auch rechtsschöpferisch waren sie tätig (bspw. im Delikts- Sachen- und Schadensersatzrecht, außerdem entwickelten sie die Grundsätze der GoA und der ungerechtfertigten Bereicherung). Eine der umfangreichsten Glossen wurde von Accursius (1183-1286) in einem Sammelwerk, das Glossa ordinaria genannt wurde, zusammengestellt. In der nachfolgenden Zeit wurden die Glossen immer umfangreicher, so dass diese in separaten Büchern zu Kommentaren wurden. Die in dieser Phase arbeitenden Juristen wandten sich außerdem immer mehr der Rechtspraxis in den Ländern Europas zu und beeinflussten diese durch die Anfertigung von Rechtsgutachten. Sie versuchten zum ersten Mal, Rechtsentscheidungen durch Abstraktion vom Einzelfall zu lösen und somit gemeinsame Grundsätze aus der Praxis zu entwickeln. Die Hinwendung zur Rechtspraxis machte eine ausführliche Untersuchung in den Rechtsgebieten des Handelsrechtes nötig. Praktische Verbreitung in der NeuzeitNach Einrichtung des Reichskammergericht (RKG) wird diesem (und dem Reichshofrat) als obersten Gericht im HRR eine tragende Rolle bei der fortgeführten Rezeption des römischen Rechtes zugedacht. Obwohl dieses niemals offiziell zum Reichsrecht erhoben wurde und das Reichs-, Landes- und Gewohnheitsrecht (cunsuetudo) ihm offiziell vorgingen, war es die wichtigste begriffliche Quelle zur Einordnung von Rechtfiguren in der Neuzeit. Daher wurde das römisch- kanonische Recht von den Richtern auch meist bevorzugt angewandt, da es hier eine klare schriftliche und systematische Fixierung gab. Wichtig für das Fortschreiten der praktischen Rezeption war ferner die Popularisierung des rezipierten Rechts durch leicht verständliche, deutschsprachige Rechtsbücher römisch-rechtlichen Inhalts, so namentlich und zuerst den Klagspiegel des Conrad Heyden (um 1436), sowie im 16. Jahrhundert u.a. Ulrich Tenglers Laienspiegel und Justin Goblers Rechtenspiegel. Derartige Schriften förderten das Eindringen des römischen Rechts auch in die unteren Ebenen der Rechtspraxis, die zu dieser Zeit noch weitgehend von Nichtjuristen geprägt waren. Mittelbare Folge war eine verstärkte Verrechtlichung des Alltagslebens. Epoche des Usus modernus pandectarumWissenschaftlich wurde die Rezeption in der epoche des Usus modernus pandectarum im Heiligen Römischen Reich wieder vorangetrieben. Auf Grund der Tatsache, dass das römisch-kanonische Recht nicht als Reichsrecht formell eingesetzt worden war, wurden die aufgestellten Rechtssätze in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches fortlaufend der kritischen Prüfung unterzogen. Besonders intensiv gelang diese Auseinandersetzung im Usus modernus pandectarum, der nicht nur eine weitere Epoche in der Rezeption des römisch-kanonischen Rechtes darstellt, sondern dessen Verdienst es ist, dass aus der Rechtspraxis heraus eine einheitliche Rechtsordnung (für das Privatrecht) im Heiligen Römischen Reich gebildet werden konnte. In dieser Epoche, die in ihrer Entwicklung gesamteuropäisch zu sehen ist (mos gallicus, mos italicus), wurde das bereits bestehende partikulare Recht, die Rechtspraxis und das gelehrte römische Recht an die bestehenden Verhältnisse im Heiligen Römischen Reich angepasst, so dass eine einheitliche Rechtsordnung zu entstehen begann. Die Autoren hinterfragten, im Geiste des Humanismus, die Quellen des corpus iuris und des corpus iuris canonici und verglichen diese mit antiken rechtswissenschaftlichen Texten. Außerdem wurde versucht, das Partikularrecht und das gelehrte Recht zu vereinheitlichen. Das gesamte rezipierte römische Recht wurde kritisch neu bewertet. Auch die fallbezogene Literatur nahm in dieser Zeit zu. Am Ende der Epoche wurde der usus modernus schon von der beginnenden Aufklärung und der damit stattfindenden Auseinandersetzung mit dem Naturrecht durchsetzt. Historisches NachspielDie letzten Auswirkungen der Rezeption äußerten sich in Deutschland in jener Entwicklung, die letztendlich zur Kodifikation des BGB führten, nämlich die im 19. Jahrhundert auf Anregung Friedrich Carl von Savignys stattfindende historische Erneuerung, die eine Neubefassung mit den römischen Rechtsquellen forderte, auf deren Grundlage ein allgemeines deutsches bürgerliches Recht entstehen sollte (Pandektenwissenschaft).
Empfehlenswerte Ausflüge:
|
Die Luftschiff-Besatzung des Zeppelin NT ( D-AA ) Nordstern: (20.000 Meilen "über" dem Meer). |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Belegt |
Belegt |
Belegt |
Frei |
Frei |
Belegt |
Frei |
Frei |
Frei |
Frei |
Frei |
Frei |
Frei |
Frei |
-- |
-- |
-- |
-- |
Weitere Themenangebote |
Info: Unser Milchstrassensystem |
Jupiter - der Planet der ein Stern sein könnte |
Der Turmbau zu Babel - Was geschah im Zweistromland? |
Paradigmenwechsel - Ein Machtgefüge zerbricht |
Bewegender Sternenhimmel: Die zehn besten Kosmos-Videos |
Die "aktuellen Kosmos News" exklusiv im AllAdvantage Mitglieder-Magazin |
Elf Lichtjahre in 80 Tagen - von der Feldtheorie Burkhard Heims für einen interstellaren Raumfahrtantrieb |
Virtuelle Reisen ins All |
"Herschel" taucht Weltraum in neues Licht |
Müllalarm in der Umlaufbahn - Gefahrengut Weltraumschrott |
Wie gross ist die Gefahr das 2012 ein Asteroid die Erde trifft? |
3.000 Weltraumforscher treffen sich in Bremen |
Teotihuacan, Mexiko: Die Wiege des Kosmos |
Kosmisches Bombardement - Gewaltiger Gammablitz legt Satelliten lahm |
Die Zukunft der Raumfahrt könnte kantig werden |
2012 - Woher kommt die Endzeitstimmung? |
Albert Einstein über aussterbende Bienenvölker & Sonnenflecken |
Happy Birthday, Captain Picard! Patrick Steward wird 70 |
Indien schiesst Rakete mit fünf Satelliten ins All |
Kosmos Tourismus - All inclusive in den Weltraum |
Blind Date im All - Raumsonde Rosetta trifft Lutetia |
Welches Ende wird der Erde beschieden sein? |
Gibt es noch einen bewohnten Planeten im Sonnensystem? |
Mineralien aus dem Mondinneren entdeckt |
ESA-Weltraumteleskop Planck liefert präzise Himmelskarte |
Methusalem - Wie wird man 100 Jahre alt? |
Bewegender Sternenhimmel: Die zehn besten Kosmos-Videos |
Spektakuläres Galaxienfoto gelungen |
Grossauftrag zum Bau neuer Wettersatelliten |
Graphit auf dem Mond entdeckt |
Exoplanet mit Riesenorbit nun offiziell bestätigt |
Rhein Main Gebiet: Erdbeben erschüttert Hessen |
Kein Sommer, keine Ernte. Europa im Schreckensjahr 1816 |
Weltraum: Fernsehen für Afrika |
Weltraum: Sonnensturm kann Mini-Weltuntergang auslösen |
Richtfest am Uni-Zentrum für Raumfahrt in Baden-Württemberg |
Ein Auge auf den Iran |
Das neue Weltraumlagezentrum der Bundeswehr |
BND errichtet in Berlin Geheimdienstzentrale der Superlative |
Röntgen-Satellit Rosat stürzt unkontrolliert auf die Erde |
Zweiter deutscher Radarsatellit TanDEM-X gestartet |
Iron Sky - Zweiter Trailer erschienen |
Europas Weg zur Weltraummacht |
Weltraumteleskop Corot entdeckt neue Himmelskörper |
Paradigmenwechsel - Ein Machtgefüge zerbricht |
Vorbereitungen zu Rosettas Vorbeiflug an Lutetia |
Der Turmbau zu Babel - Was geschah im Zweistromland? |
Kosmischer Schneeball - Grüner Komet am Nachthimmel |
Ozean bedeckte einst ein Drittel der Mars-Oberfläche |
Asteroid trifft Jupiter |
Hayabusa kehrt zur Erde zurück |
Fliegendes NASA-Teleskop "SOFIA" knipst erste Bilder |
Das Geheimnis des Maya Kalenders |
Kosmische Zyklen, 2012 - Ein Neubeginn? |
Was bisher geschah - Chronik einer globalen Krise |
Strategien für die Endzeit - Schutz im Luxus-Bunker |
2012 - Im Zeichen des Maya Kalenders |
Zitate von Galileo Galilei |
Jupiter - der Planet der ein Stern sein könnte |
Arche Noah für Saatgut im Eis von Spitzbergen |
Der "Tresor des jüngsten Gerichts" in der Arktis eröffnet |
Info: Unser Milchstrassensystem |
Iron Sky = Science Fiction Komödie |
Die KEO-Mission |
Deutsche Mondmission für 2012 geplant |
Geologen entdecken riesige Rohstoffvorkommen in Afghanistan |
Der geheimnisvolle Planet X (auch Transpluto genannt) |
Atmosphäre verhindert nicht den Einschlag kleinerer Eisenmeteoriten |
2012 - Das Ende des Maya-Kalenders |
Die "aktuellen Kosmos News" exklusiv im AllAdvantage Mitglieder-Magazin |
Zum Geschehen :: (Aufzeichnung seit: 4335.Tagen) | Detailierte Webseitenstatistik >> |
"Die Zukunft gestalten" lautet ein zentrales Thema dieser Webseite Im Fokus stehen die gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen bis zum Jahr 2050, aber auch darüber hinaus... Es geht dabei um neue Technologien, die Raumfahrt, soziale Gerechtigkeit, Politischen Wandel, Arbeit und Bildung im neuen Jahrtausend usw. - Wie erreichen wir eine globale "Wir-Gesellschaft" an der jeder Mensch (egal welcher sozialen oder ethnischen herkunft) gleichberechtigt teilhaben kann? Was können wir tun um die Erde und Ihre Bewohner auf ihre neue Rolle vorzubereiten, bei der eines Tages intergalaktische Reisen oder der Kontakt zu anderen Zivilisationen möglich werden? Dazu passt sicher nicht, das täglich hunderte oder sogar tausende Kinder an Hunger, Durst oder vermeidbaren Krankheiten sterben. Auf dieser Internetseite können Sie ihre Gedanken und Ideen zum Thema diskutieren. Denn die Zukunft zählt, nicht die Herkunft! AllAdvantage - Interessengemeinschaft Mensch & Weltraum [ Jetzt online beitreten ] |
|
|
Neu:
Der AllAdvantage Web-Gedenkstein: |